Die Grundvoraussetzungen
Wer in Österreich einen Kredit aufnehmen möchte, muss volljährig bzw. geschäftsfähig sein und über ein regelmäßiges Einkommen verfügen, das entweder aus einer Anstellung oder durch selbständige Tätigkeit erworben wird. Die Höhe dieses Einkommens abzüglich der regelmäßigen monatlichen Lebenserhaltungskosten ist Basis dafür, wie viel Kredit man bekommen kann bzw. leistbar ist.
Die wichtigsten Unterlagen
Folgende Unterlagen sollten Sie auf alle Fälle bei unserem Erstgespräch zu Hause haben. Im Einzelfall können auch zusätzliche Dokumente benötigt werden, dies teile ich Ihnen individuell im Anlassfall mit.
Legitimation
- Lichtbildausweis (Reisepass, Führerschein oder Personalausweis)
Einkommensnachweise
- Lohn- bzw. Gehaltszettel der letzten 12 Monate inkl. letzter Jahreslohnzettel. Nachweise von Nebeneinkommen.
Eigenkapitalnachweise
- Kontoauszüge
- Sparbücher
- Bestätigungen über Bausparguthaben, Lebensversicherungen, Wertpapiere
- sonstige Eigenkapitalnachweise
Bestehende Verträge
- Versicherungsverträge
- Kreditverträge
Immobilienunterlagen
- Kaufvertrag/Kaufanbot
- Aktueller Grundbuchauszug
- Baubewilligung/Baubeschreibung
- Pläne/Fotos vom Objekt
- evt. Schätzgutachten
- Kostenvoranschläge
Budget
- Haushaltsrechnung (regelmäßige Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt). Die entsprechenden Formulare stelle ich bei.
Finanzieren mit und ohne Eigenmittel
Viele kennen die Faustregel, wonach man beim Kauf oder Bau einer Liegenschaft mindestens 20 Prozent an Eigenmitteln aufbringen sollte und wonach die monatlichen Kreditraten nicht mehr als 30 bis 40 Prozent des Einkommens betragen sollten. Realität ist, dass die Höhe der Eigenmittel individuell verhandelbar ist. Demnach besteht auch die Möglichkeit, gänzlich ohne Eigenmittel zu finanzieren, sofern sich die Relation von Einkommen zu Kreditrate so gestaltet, dass eine langfristige Leistbarkeit gegeben ist. Dennoch gilt: Die Höhe an Eigenmittel kann sich positiv auf die Vertragskonditionen auswirken.
Hypothek und andere Sicherheiten
Eine weitere Grundlage jeder Finanzierung ist die Sicherheit, die der Kreditwerber stellen kann. Bei Wohnraumfinanzierungen stellt diese Sicherheit in der Regel der Wert des zu finanzierenden Objekts dar. Dieser Wert wird von den Kreditinstituten geschätzt und sollte zumindest 120 Prozent des Kreditvolumens betragen, weil eine Hypothek zumeist mit einer Überdeckung eingetragen wird. Reicht der Wert der Immobilie für eine Hypothek nicht aus, können auch andere Sicherheiten wie beispielsweise Erlebensversicherungen herangezogen werden. Zudem werden die Kreditinstitute darauf bestehen, das Objekt ausreichend hoch gegen Feuer zu versichern.
Kreditlaufzeit
Die Laufzeit jedes Kredits ist individuell gestaltbar und bis zu 40 Jahren möglich. Bei der Wahl der richtigen Laufzeit gilt es zu beachten:
- je höher die Laufzeit, desto niedriger die monatlichen Kreditraten (und umgekehrt)
- je höher die Laufzeit, desto höher die Gesamtkosten des Kredits (und umgekehrt)
Was tun bei Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit und Co?
Wohnraumfinanzierungen sind in der Regel langfristige Kreditverträge, was das Risiko erhöht, dass während der Laufzeit Umstände eintreten, die eine regelmäßige Rückzahlung gefährden. Dies kann beispielsweise durch Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit oder aber auch durch einen Unfall hervorgerufen werden. Gegen Vieles kann man sich versichern. Wer es aber verabsäumt hat, für solche Umstände vorzusorgen, sollte im Anlassfall jedenfalls das Gespräch mit dem Kreditinstitut suchen. Banken sind immer um eine Lösung bemüht, die für beide Vertragspartner zufriedenstellend ist. Besser ist natürlich, bereits vor Abschluss eines Kreditvertrags mögliche Risiken während der Laufzeit zu erkennen und sich dagegen zu schützen bzw. zu versichern.